Nur einer im Publikum

Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist. Römer 12, 2

Vor welchem Publikum spielen sie? Jeden Tag sehen Sie viele verschiedene Menschen, die alle ein Urteil darüber abgeben, wie gut Sie vor Ihrem jeweiligen Publikum abschneiden. Politiker beherrschen das oft perfekt – sie spielen mit ihrem Publikum und erzählen vor allem das, was die entsprechenden Zuhörer gerade hören wollen. Auch MusikerInnen müssen sich ihrem Publikum anpassen und ebenso PastorInnen am Sonntagmorgen. Wir Glaubenden in der Geschäftswelt spielen wiederum vor dem Publikum unserer KundInnen.

Christus aber beruft uns dazu, nur vor einem ganz kleinen Publikum zu spielen – vor ihm selber. Wenn Sie sich im Leben jeweils Ihrem Publikum anpassen, dann werden Sie anfällig für Situationsethik und Entscheidungen, die nur aus dem Moment heraus kommen. Ihr Publikum wird dann in Ihren Händen zu formbarem Wachs, weil Sie wissen, was es will. Ist das falsch? Manchmal ja, manchmal nein.

Wenn wir einfach gehorsam sind und versuchen, Gott zu gefallen, dann werden wir mit einem solchem Verhalten oftmals auch die Bedürfnisse der Menschen um uns herum abdecken. Es ist Gottes Wille, dass wir unseren Ehepartner lieben, dass wir unseren KundInnen einen guten Service bieten und dass wir uns zuerst um andere kümmern und erst dann um uns selbst. So werden viele Bedürfnisse unseres Publikums bereits abgedeckt.

Es gibt aber auch Zeiten, in denen unser Publikum Dinge von uns verlangt, die gegen Gottes Willen verstossen. Politikerinnen und Politiker sind oft gezwungen, ihr Publikum zufrieden zu stellen, auch wenn das gegen Gottes Gesetz verstösst. Wenn man uns auffordert, mit dem Strom zu schwimmen, dann finden wir schnell heraus, welches Publikum uns im Leben das wichtigste ist: Ist es das Publikum, das nur aus dem Einen besteht – oder ist es das Publikum, das aus den vielen besteht?

Achten Sie heute darauf, vor welchem Publikum Sie spielen. Fragen Sie sich, warum Sie bestimmte Dinge tun. Gefallen sie dem Einen? Oder gefallen sie den vielen, die vielleicht ärgerlich reagieren könnten, wenn Sie ihr Lied nicht mitsingen?

With kind permission by Os Hillman Copyright 2004 Os Hillman